Was sind Wirbellose?

🐠 Was sind Wirbellose?

Wirbellose sind Tiere ohne innere Wirbelsäule – also ohne ein knöchernes Skelett wie es Wirbeltiere (z. B. Fische, Vögel oder Säugetiere) besitzen. Sie machen rund 97 % aller bekannten Tierarten aus und kommen in nahezu allen Lebensräumen der Erde vor – vom tropischen Regenwald bis zu Süßwasserbächen und Teichen.

In der Aquaristik spielt eine besondere Gruppe von Wirbellosen eine immer größere Rolle: Zwerggarnelen, Schnecken und Flusskrebse. Sie sind faszinierend zu beobachten, vergleichsweise pflegeleicht und leisten einen wertvollen Beitrag im ökologischen Gleichgewicht eines Aquariums.

🦐 Zwerggarnelen – die Stars der Nano-Aquaristik

Zwerggarnelen gehören zur Familie der Süßwassergarnelen und erfreuen sich seit vielen Jahren großer Beliebtheit unter Aquarianer*innen. Besonders bekannt sind Arten wie:

  • Neocaridina davidi (z. B. Red Fire, Blue Dream)
  • Caridina logemanni (z. B. Crystal Red, Taiwan Bee)

Sie werden meist nur 2–3 cm groß und leben in kleinen Gruppen friedlich am Bodengrund. Zwerggarnelen sind Resteverwerter, Algenfresser und Laubzersetzer – sie helfen also dabei, das Aquarium sauber zu halten.

Viele Züchter*innen haben über die Jahre eine Vielzahl an Farbvarianten herausgezüchtet. Dabei sind einige Linien besonders robust, andere eher anspruchsvoll in Haltung und Wasserwerten.


🐌 Süßwasserschnecken – nützliche Helfer mit eigenem Charakter

Süßwasserschnecken übernehmen im Aquarium vielfältige Aufgaben. Einige Arten fressen Algen, andere zersetzen Futterreste oder abgestorbene Pflanzenteile. Beliebte Arten sind:

  • Rennschnecken (Neritina sp.) – hervorragende Algenfresser, vermehren sich nicht im Süßwasser
  • Turmdeckelschnecken (Melanoides tuberculata) – graben den Bodengrund um, sorgen für Durchlüftung
  • Posthornschnecken (Planorbella sp.) – echte Klassiker, robust und friedlich

Schnecken reagieren empfindlich auf hohe Nitratwerte, Kupfer im Wasser und Futterüberreste – sie sind damit auch ein guter Indikator für Wasserqualität.


🦞 Flusskrebse – die Persönlichkeiten im Becken

Flusskrebse bringen Bewegung und Charakter ins Aquarium. Sie sind neugierig, manchmal etwas ruppig und brauchen Platz zum Klettern und Verstecken. Besonders bekannt in der Aquaristik sind:

  • Procambarus clarkii – in Farbvarianten wie „White Ghost“ oder „Blue“
  • Cambarellus-Arten – z. B. der Zwergflusskrebs Cambarellus diminutus
  • Cherax-Arten – z. B. Cherax sp. „Blue Moon“, besonders farbenfroh

Nicht alle Arten sind gruppentauglich – viele sind Einzelgänger oder sogar revierbildend. Wichtig ist eine gute Strukturierung des Beckens mit vielen Verstecken, damit sich die Tiere bei der Häutung sicher zurückziehen können.


🌱 Der Nutzen von Wirbellosen im Aquarium

Neben ihrer faszinierenden Erscheinung und dem spannenden Verhalten erfüllen Wirbellose viele wichtige Aufgaben:

  • Biologische Reinigung durch Futterverwertung & Algenfraß
  • Belebung des Bodengrunds (v. a. durch Schnecken)
  • Nährstoffkreislauf durch Zersetzung organischer Stoffe
  • Bodennahe Bewegung, die Sauerstoff in tiefere Schichten bringt

Zudem sind sie in bepflanzten Aquarien eine perfekte Ergänzung zu kleinen Zierfischen oder als Hauptbesatz in Nano-Becken ein echter Blickfang.


🧠 Fazit

Wirbellose Tiere wie Zwerggarnelen, Schnecken und Flusskrebse bereichern nicht nur das optische Erscheinungsbild eines Aquariums, sondern übernehmen auch wichtige Aufgaben im ökologischen Gleichgewicht. Mit dem richtigen Wissen und etwas Geduld lassen sich ihre Bedürfnisse leicht erfüllen – und man wird mit spannenden Beobachtungen, beeindruckenden Farben und einem gesunden, lebendigen Becken belohnt.